In der heutigen Ausgabe (08.02.2023) berichtet die Lippische Landeszeitung über die Zukunft des Schwimmens in Horn-Bad Meinberg.
Im Vorfeld wurden wir zu unserer Sicht dazu gefragt. Unsere Antworten in Gänze finden Sie nun hier:
Braucht Horn-Bad Meinberg ein Thermalbad?
Horn-Bad Meinberg braucht einen attraktiven und langfristig gesicherten Hallenschwimmbetrieb, der drei Ansprüchen genügen muss: (1) Schulschwimmen, (2) Freizeitschwimmen für Bürgerinnen und Bürger und (3) Gäste von außen locken. Wenn diese Perspektiven mit einem Thermalbad in Einklang zu bringen sind, umso besser, zentral ist aber, dass es eine Hallenschwimmlösung gibt.
War der Kauf [des Badehauses] eine gute Idee? Ja! Das Badehaus ist für Bad Meinberg als Stadtteil und die Stadt insgesamt charakteristisch und bot ein attraktives Freizeitangebot. Urlaub, Auszeit, Erholung und Genesung sind - egal ob für Gäste von außen oder für Bürgerinnen und Bürger - eng mit Bewegungsangeboten im Wasser verknüpft und auch für den Schulsport zentraler Bestandteil des Lehrplans. Aus unserer Sicht ist das eine Schlüsselleistung der Stadt, die uns viel wert sein muss und die völlig abgängige und marode Kleinstschwimmhalle in Horn erfüllt diese Aufgabe schon seit Jahren nicht mehr verlässlich.
Sollte die Stadt selbst sanieren oder das einen Investor tun lassen? Entscheidend ist die Frage, was ein Investor plant. Optionen, die die Wiederaufnahme des Schwimmbetriebs beinhalten wären selbstverständlich begrüßenswert. Wichtig ist, jetzt schnell Lösungsperspektiven zu entwickeln, die insbesondere auch die Zukunft des zur Liegenschaft gehörenden Tennisvereins sicherstellen. Die Suche nach einem Investor begleiten wir konstruktiv, werden es aber nicht als 'Aufschiebetaktik' und 'Entscheidungsverdrängung' akzeptieren. Das Thema ist bedeutend und deshalb braucht es verschiedene Pläne. Diese müssen mindestens drei Szenarien beinhalten: 1. Ein Investor übernimmt. 2. Investor und Stadt entwickeln gemeinsam eine Lösung. 3. Die Stadt verantwortet eine Lösung.
Was halten Sie von der Idee, ein Hotel daneben zu bauen? Wenn sich ein Investor auf die Stadt zubewegt, der in diesen Dimensionen plant, wird man sich dem wohl realistischerweise kaum verschließen können und wollen. Es kommt dann sicherlich ganz auf das spezielle Projekt an und das Potenzial, Übernachtungs- und Verweilgäste nach Horn-Bad Meinberg zu locken. Das Szenario eines 'Bettenhauses', das aufgrund der gut angebundenen Lage vor allem dazu dient, den Unterbringungsbedarf von Geschäftskunden aus Nachbarkommunen zu bedienen, müsste unter dem Gesichtspunkt des eigentlichen Effekts für die Stadt und den Ort Bad Meinberg kritisch geprüft werden, hier sind wir skeptischer.
Wie beurteilen Sie die Konkurrenzfähigkeit des bisherigen Angebots?
Bei der Frage der ja noch absolut hypothetischen Ansiedelung eines Hotels sind für uns die Perspektiven der bisherigen Hotel- und Pensionsbetreiber ein ganz zentraler Bezugspunkt. Hier haben wir ein durchaus breites Angebot. Wenn ein nächstes Projekt ein spezifisches Profil vorsieht, dass dieses Angebot stimmig erweitert, dürfte eine entsprechende Belebung im Interesse vieler sein. Alle Entscheidung müssen aber in engem Austausch mit den hiesigen Hotel- und Pensionsbetreibern erfolgen, die wichtige Unternehmer dieser Stadt sind.
Wo sollte man ggf. nachlegen? In Sachen Zeit und Entscheidungswille! Mittlerweile ist Februar und die einzige Nachricht im Kontext des Hallenschwimmens war bisher die wieder einmal abgängige Kleinstschwimmhalle in Horn. Zu unserer großen Verwunderung sieht die Tagesordnung des Rates in dieser Woche das Badehaus nicht als Beratungspunkt vor, hier müssen wir nachlegen. Ganz im Gegenteil schlägt der Bürgermeister im Entwurf des Haushalts 2023 250.000 € für die Sanierung bzw. den Nebau einer Schwimmhalle in Horn vor. Damit wäre jede Diskussion um die Zukunft des Badehauses obsolet. Die CDU Fraktion hat deshalb einen Antrag zum Haushalt gestellt, diese Summe sofort als Mittel für das städtische Schwimmen insgesamt umzuwidmen, damit das Badehaus hierbei eine Rolle spielt.